Kleine Bürogeschichte

Als Ernst-Ludwig Sommerlad (1931 – 1999) das Büro zu Beginn der 1960er Jahre in Gießen gründete war der Beruf des Gartenarchitekten zwar schon etabliert – wenn auch oft missverstanden als höherer Gärtner –, aber die Anzahl freischaffender Garten- und Landschaftsarchitekten war noch recht überschaubar. E.-L. Sommerlad wusste, wo er tätig sein wollte: in der landschaftsarchitektonischen Objektplanung als Partner der Architekten, nicht als Gärtner der Architekten.

Mit dem zügigen Aufstieg des Büros war eine regionale Ausbreitung verbunden, die den Aktionsradius über den mittel- und nordhessischen Raum hinaus, zunächst in die Rhein-Main-Region und dann in den Köln-Bonner-Raum ausdehnte. Diese Tendenz setzte sich fort und fand in den 1990er und 2000er Jahren einen Höhepunkt als nach der Wende eine Vielzahl von Projekten in den neuen Bundesländern hinzu kamen. Diese Entwicklungen, die nur mit einer deutlichen personellen Vergrößerung des Büros und der zeitweisen Einrichtung einer Niederlassung in Potsdam bewältigt werden konnten, fielen zusammen mit geänderten Anforderungen an landschaftsarchitektonische Planungen.

Bürointern waren diese Entwicklungen mit der Neustrukturierung der Büroführung verbunden. Seit 1992 sind Raimund Haase (geb. 1958) und Hans-Werner Kuhli (geb. 1955) als Partner zusammen mit Ernst-Ludwig Sommerlad für die Geschicke des Büros verantwortlich. Ende 1998 schied E.-L. Sommerlad aus dem Büro aus.

Auf der Agenda stand seit dieser Zeit zudem eine nachhaltige Pflege und Unterhaltung von landschaftsarchitektonischen Objekten (Pflegeplanungen und Freiflächenmanagement). Das Büro wollte damit auf die Gestaltung der Entwicklung und des Wandels von Gärten und Landschaften Einfluss nehmen und nachhaltig zur Qualitätsverbesserung der grünen Freiräume beitragen. Gleichzeitig wurden Mitbestimmung und Teilhabe nicht nur an den Planungsprozessen eingefordert, sondern auch ganz unmittelbar an den Freiräumen durch Bürger- und Nutzerbeteiligungsverfahren.

Seit 2019 wurde mit Aufnahme der langjährigen Mitarbeiter Daniel Müller (geb. 1985) und Ule Ruhland (geb. 1980) in die Büropartnerschaft die Weiterführung des Büros, nunmehr in der dritten Generation, sichergestellt.

In einem partnerschaftlichen und geordneten Übergang wurden beide frühzeitig in die strategischen Entscheidungsprozesse des Büros eingebunden, so dass die Büroübernahme mit dem Ausscheiden von Hans-Werner Kuhli Ende 2020 und Raimund Haase Ende 2022 „geräuschlos“ vollzogen werden konnte.

Der vermehrte Einsatz des Know-hows als Beraterleistung für öffentliche und privatwirtschaftliche Auftraggeber für aktuelle, freiraumplanerische Fragestellungen haben den Generationenwechsel begleitet und sich als Arbeitsfeld etabliert.

Mit der „neuen Generation“ wurde durch Investitionen in die Infrastruktur des Büros die Verbesserung der Arbeitsplatzsituation, für die seit 2019 wieder stark anwachsende Zahl von neuen Mitarbeitenden, und die Digitalisierung aller Arbeitsprozesse vorangetrieben.

Für die intensive Auseinandersetzung mit aktuellen und wichtigen Aufgabenstellungen, wie klimatische Ertüchtigung unserer Innenstädte sowie eine nachhaltige Planung, Bau und Bewirtschaftung von Freianlagen sieht sich das Büro also gut gewappnet.

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